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Indikationen
Das Angebot von Silvia Herger Beratung richtet sich insbesondere an Gerichte, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) und weitere Fachpersonen. Eine gerichtlich angeordnete oder durch die KESB initiierte kindorientierte Beratung im Zusammenhang mit hochstrittigen Elternkonflikten empfiehlt sich bei folgenden Ausgangslagen (nach Daniel Pfister-Wiederkehr):

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Elternteile sehen sich als ausschliessliche Experten.Ein Elternteil oder auch beide je einzeln sprechen dem jeweils anderen Elternteil alle Kompetenzen in Bezug auf das Kindeswohl ab. Man sieht nur sich selber als Experte oder Expertin. Die Sichtweise des anderen Elternteils wird zurückgewiesen oder überhört. Ein Gespräch darüber wird abgelehnt.
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Eltern suchen Allianzen mit Angehörigen und Fachleuten.Hochstrittige Elternteile versuchen, Mitstreiter zu finden, um die eigenen Ziele erfolgreich durchzusetzen. Dabei ermöglichen Allianzen, juristische Verfahren und Massnahmen es den Eltern, Aufgaben und Verantwortung zu delegieren. Andere Personen werden etwa als Boten instrumentalisiert oder Fachleute dazu aufgefordert, den Kontakt mit dem Kind durchzusetzen.
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Das Kind wird in Paarkonflikt hineingezogen.Hochstrittige Eltern zeigen dem Kind, dass sie den anderen Elternteil ablehnen. Manche Mütter oder Väter sprechen explizit negativ über den anderen Elternteil, wenn das Kind dabei ist und mithört. Auch informieren einige Eltern das Kind ungefiltert über negative Korrespondenz oder negative Äusserungen.
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Die Bedürfnisse der Kinder sind nicht handlungsleitend.Die Eltern verweigern gemeinsame Gespräche, lehnen reflexartig Ideen des anderen Elternteils ab und beharren auf den eigenen Rechten. Die Eltern sehen ihre persönlichen Bedürfnisse häufig als deckungsgleich mit jenen der Kinder. Die eigentlichen Bedürfnisse der Kinder werden dabei oft übersehen.
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Eltern weisen Einschätzungen der Fachleute zurück.Elternteile in gravierenden Konflikten erwarten von Fachpersonen oft, dass diese ihre Sichtweise teilen und sie gegen den anderen Elternteil unterstützen. Tun die involvierten Fachleute dies nicht, werden sie als Verbündete der Gegenpartei wahrgenommen und ihre Einschätzungen in der Folge oft abgelehnt.
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Das Kind ist stark auf die Elternbedürfnisse fokussiert.Kinder in massiv konflikthaften Systemen konzentrieren sich oft auf die Befindlichkeiten und Bedürfnisse der Eltern. Die kindlichen Bedürfnisse und Entwicklungsschritte kommen zu kurz. Bleibt die Situation unerträglich, distanzieren sich einige Kinder oder brechen den Kontakt mit einem oder beiden Elternteilen ab.
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Der andere Elternteil gilt als schuldverursachend.Bei Problemen weist jeder Elternteil dem anderen die Schuld daran zu. Wenn ein Kind beispielsweise das Wochenende nicht beim anderen Elternteil verbringen will, wird dies als Indiz gewertet, dass dort etwas nicht gut läuft. Umgekehrt sieht der zweite Elternteil darin einen Beweis, dass der erste Elternteil das Kinde nicht gehen lassen will.
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Eltern finden keine Lösungen, die beide mittragen.Bei eskalierenden Konflikten sind zwischen den Eltern keine gemeinsamen Lösungen oder Kompromisse möglich. Anstehende Entscheide – etwa, ob das Kind ein Medikament nehmen, wie es mit Medien umgehen oder zu wem es in die Ferien gehen soll – können die Eltern deshalb nicht treffen.
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Die Wünsche der Kinder werden nicht beachtet.Kinder wünschen sich in der Regel von ganzem Herzen, dass die Eltern aufhören zu streiten. Hochstrittige Eltern ignorieren dieses bedeutsame Anliegen. Die Kinder werden von den Eltern kaum gefragt, wie es ihnen geht und welche Wünsche sie in Bezug auf das Familienleben haben.
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